DESTILLATION: TECHNIK UND LEIDENSCHAFT

Egal ob man nun Schnaps brennt oder Edeldestillate… aus der Maische wird durch Erhitzen und anschließendes Abkühlen der entstandenen Dämpfe Alkohol gewonnen. Das ist das Prinzip seit vielen Jahrhunderten. Entscheidend für die Güte des Destillats sind Funktion und Sauberkeit der Brennanlage, das Können des Brenners und die Qualität der Grundstoffe.

Die Gleichstromdestillation (zwei Brennvorgänge)

ist ein einfaches Verfahren und eine gängige Methode, Alkohol zu gewinnen.
Im ersten Brennvorgang wird die Maische im Kessel erhitzt und Dämpfe steigen auf. Sie gelangen über ein sogenanntes Geistrohr in den Kühler und kondensieren wieder. Damit erhält man den Rauhbrand oder auch das „Lutterwasser“. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 20-30% vol. Er ist trübe und schmeckt unangenehm.

Es folgt der zweite Brennvorgang – der Feinbrand. Dabei wird der Alkoholgehalt nochmals verstärkt; durch die Vorlauf- und Nachlaufabtrennung entsteht ein aromatisches Destillat. Durch riechen und verkosten erfolgt sensorisch die Abtrennung der Fraktionen. Die Temperaturführung beim Feinbrand erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Je langsamer das Destillat läuft, umso besser kann getrennt werden. Dabei wird die Qualität aber nicht beliebig weiter gesteigert. Das Können und die Erfahrung des Brenners an seinem Gerät ist hier gefragt.

Quelle: www.brennerei-wissen.de

Die Gegenstromdestillation (ein Brennvorgang)

Auch bei der Gegenstromdestillation wird die Maische erhitzt und Alkoholdämpfe steigen auf. Sie gelangen in die Kolonne und passieren ungehindert den ersten Glockenboden. An der kühleren Kolonnenwand kondensieren die Dämpfe zu zwei Teilen. Zum einen in alkoholärmeres Kondensat das zurückfließt (Phlegma) und zum anderen in alkohol-reicheren Dampf, der weiter aufsteigt.

Die Alkohol/Wassermischung die sich nun auf dem Glockenboden sammelt, bremst die nachfolgend aufsteigenden Dämpfe. Die Dämpfe bringen die Flüssigkeit auf dem Glockenboden rasch zum Sieden. Dadurch steigen wiederum leichter siedende Alkoholdämpfe auf. Ein Kreislauf der sich über alle Böden fortpflanzt und kontinuierliche Verstärkung der Alkoholdämpfe mit sich bringt

Wir haben es also in allen Bereichen mit einem aufstrebenden immer alkoholreicheren Dampfstrom und einem zurückfließenden immer wasserreicheren Phlegmastrom zu tun.

Auf diese Weise gelingt es, das Destillat in einem Brennvorgang zu gewinnen.

Quelle: www.brennerei-wissen.de